Kultur

Unter der Leitung von Dr. Katharina Neufeld wurde am 21. April 2015 um 17.00 Uhr im Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold das erste Seminar aus der Reihe „Russlanddeutsche Kultur“ durchgeführt.

Nach dem Vortrag von Dr. Katharina Neufeld, in dem sie einen Einblick in die Kulturgeschichte der Deutschen aus Russland gab, kamen die Teilnehmer aus der Runde zu Wort. Schon bei den Begrifflichkeiten kam es zu Diskussionen „Wer sind denn Russlanddeutsche?“ „Wie bezeichnen sich Deutsche, die aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland übergesiedelt sind?“ „Was ist typisch deutsch, typisch russisch und typisch russlanddeutsch?“

Die Multiplikatoren haben aus eigenen Erfahrungen berichtet, lebhafte Beispiele für die Pflege der deutschen Kultur in der Sowjetunion genannt, aber einige haben auch berichtet, dass das Deutschtum in den Familien verloren gegangen ist.

Am Ende des sehr interessanten Abends waren sich alle darüber einig, dass die Russlanddeutsche eine eigene Kultur haben und es die Aufgabe der Multiplikatoren sei, diese Kultur, von der unsere Landsleute aus unterschiedlichen Gründen noch sehr wenig bis gar nichts wissen, weiterzutragen. Denn um zu wissen, wohin man geht, muss man wissen woher man kommt.

Die Kunstszene der Deutschen aus Russland (Seite 32-33 aus der Handreichung „Zeitzeugen Dokumentation –  Lebendige Geschichte

Die Kunstszene der Deutschen aus Russland setzt sich aus einer ungeahnten Vielfalt von Künstlern und Kunstschaffenden zusammen. Es ist die Pflicht, innerhalb dieser Dokumentation dieser Szene Gehör zu verschaffen.

Die  V I R A  e.v. hat seit ihrem Bestehen jede Gelegenheit wahr genommen, um den Künstlerinnen und Künstlern mit russlanddeutschem Hintergrund, ein Forum zu geben, gleich aus welchem Anlass das möglich wahr.

Wir spannen dabei unseren Bogen über alle Bereiche, die sich auch im weitesten Sinn mit Kunst befassen. Besonders herausstellen wollen wir die Künstler und Künstlerinnen, die einerseits auf hohem Niveau tätig sind, aber denen andererseits nach ihrer Rückkehr nach Deutschland das hohe Maß an Anerkennung versagt geblieben ist. Denen fühlen wir uns besonders verpflichtet.

An dieser Stelle innerhalb der Dokumentation informieren wir daher über einen neuen starken Impuls, den wir als Initiative verstehen und der der Vielzahl unserer Kunstschaffenden ausdrücklich gewidmet ist.

Wir haben dafür einen neuen Oberbegriff gewählt –  „vira creativa“ Darüberhinaus zeigen wir Werke unserer Landsleute von Nikolaus Rode, Viktor Hur, …. Disterheft und würdigen damit ihr unermüdliches Bestreben Vergangenes, hautnah Erlebtes in aussage kräftigen Bildern für immer fest zu halten. Wir wissen, es gibt zahlreiche weitere Künstler, die sich mit dem Thema beschäftigen. Selbstverständlich werden wir diese an anderer Stelle berücksichtigen.

Als dritten wichtigen Bestandteil unserer Initiative streben wir eine Kunstbörse an, ein ABC  in der russlanddeutschen Künstler zusammenfinden. Sobald wir die Basis für dieses ABC gelegt haben, werden wir daraus eine Broschüre – sozusagen als Informationsträger – und den entsprechenden Internet auftritt  entwickeln.