Russlanddeutsche gewann Gold für Deutschland

0
Als Kristina Vogel in der letzten Kurve in die Pedale trat, brach ihr Sattel. „Wir haben halt mega G-Kräfte in der Kurve, ne? Da hat er nicht ganz gehalten. Das passiert“, sagte die Olympiasiegerin im Sprint. Vogel dachte zunächst, der Materialfehler werde Folgen haben: „Ich habe nur die Momente im Auge, wie ich den Tigersprung mache, den Sattel verliere und denke, ‚Scheiße, das war’s jetzt, Entscheidungslauf.‘ Aber irgendwie habe ich gewonnen.“
Der Tigersprung im Zielsprint, bei dem die Athletin das Gewicht nach hinten auf den Sattel wirft, damit das Rad nach vorne gedrückt wird, war aufgrund der angeknacksten Sattelstange nicht mehr möglich gewesen.

Das Finale des Sprints auf der hellen Holzbahn von Rio verlief dramatisch. Mit einer halben Radlänge Vorsprung überquerte Vogel im ersten Finallauf vor ihrer britischen Konkurrentin Rebecca James die Ziellinie. Die walisische Weltmeisterin von 2013 war angefahren, die Deutsche in der Schlusskurve gleichgezogen und auf den letzten Metern vorbeigeflogen. Jetzt fehlten ihr nur noch 750 Meter und ein weiterer Sieg zum Gold.

So spannend der erste Lauf bereits war, so spektakulär wurde der zweite. Diesmal musste Vogel vorne fahren. Immer wieder schaute sie über ihre linke Schulter, beobachtete James. Auch als sie in der zweiten der insgesamt drei Runden Tempo aufnahm, folgte ständig ein Kontrollblick. Dann ging es zur Sache und es passierte das Missgeschick mit dem Sattel, das außer Vogel zunächst niemand mitbekam und das ihre Erfolgsstory noch schöner machte.

Artikel aus „Spiegel Online“ : http://www.spiegel.de/sport/sonst/olympia-2016-in-welcher-sportart-sie-gold-holen-wuerden-a-1105167.html

Share.

About Author

Leave A Reply