Würdiges Gedenken

„Gegen das Vergessen“

Anlässlich des 70. Jahrestages der Deportation wurden mehrere Veranstaltungen in ganz Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Darunter Vorlesungen, Ehrungen und Ausstellungen im Gerhart-Hauptmann-Haus in der Landeshauptstadt, Ausstellungen und Gedenkveranstaltungen vor Ort sowie Sammlung einer Dokumentationsreihe der Zeitzeugen.

Damit wurde ein klares Zeichen der Ächtung gegen Vertreibungen und Deportation weltweit und in jeglicher Form gesetzt.

Das tragische Schicksal der Deutschen in Russland begann mit dem 28. August 1941, als der Ukas des Obersten Sowjets der UdSSR über die Umsiedlung der Wolgadeutschen entschied. Deportiert wurden alle in der Sowjetunion lebenden Deutschen. Auch diejenigen, die schon seit Jahren in Sibirien lebten. 70 Jahre später, am 28. August 2011, wurde der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion in vielen Städten Deutschlands, darunter auch Engels an der Wolga gedacht und würdige Gedenkfeiern veranstaltet.

Mehr als 20 Gedenkveranstaltungen in ganz Nordrhein-Westfalen – von Gottesdiensten, Ehrungen der Trudarmisten und Zeitzeugenberichten bis zu musikalischen Beiträgen von Chören und Solisten – haben das Projektvorhaben zum mehr als nur einer Gedenkfeier an alle Opfer der Deportation werden lassen.

Mit der Öffentlichkeitsarbeit der VIRA e. V., der Landsmannschaft und vielen anderen Selbstorganisationen und Vereinen, konnte man durch zahlreiche Veranstaltungen dieser Art ein Zeichen gegen den menschenverachtenden und -vernichtenden Ukas über die Vertreibung und Deportation der Deutschen in der Sowjetunion durch das stalinistische Regime setzen.

Der Erfolg hat uns Recht gegeben: Tausende Landsleute, hunderte Zeitzeugen der Deportation und der Trudarmee nahmen an den Events teil.

Die Reihen derer, die diesen schrecklichen Tag und seine unmittelbaren Folgen persönlich erlebt haben, werden immer lichter. Umso mehr kommt es darauf an, den Völkermord an den Deutschen in der Sowjetunion im Gedächtnis der Bevölkerung und der ganzen Weltöffentlichkeit zu verankern.

Das Projekt

Um das Projekt zu realisieren, wurde eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR NRW), der Vereinigung VIRA e.V., des Bundes der Vertriebenen (BdV), des Gerhart-Hauptmann-Hauses und aus Fachleuten gebildet. Schrittweise wurde so aus der Idee ein ausgearbeiteter Plan mit Zielsetzung und Aufgabenverteilung. Um das Projekt auch finanziell bewerkstelligen zu können, stellte die Landesgruppe der LmDR einen Antrag bei der Landesregierung mit der Bitte um finanzielle Unterstützung. Die Schirmherrschaft über das gesamte Projekt wurde dankenswerterweise von der Staatssekretärin Frau Zülfiye Kaykin persönlich übernommen.

Anlässlich des Jahresempfanges der LmdR NRW am 13. Januar 2011 im Sankt Hedwigs-Haus in Oerlinghausen wurde das Projekt des Gedenkjahres unter dem Stichwort: „Zwölf Stationen gegen das Vergessen“ erstmals vorgestellt. Die Grundidee, verschiedene Veranstaltungen von den jeweiligen Ortsgruppen und Vereinen in ganz NRW direkt durchführen zu lassen, wurde beibehalten und zog sich wie ein roter Faden durch das ganze Gedenkjahr. Das gesamte Projekt wurde auf die Ortsgruppen der LmDR und andere Vereine vor Ort aufgeteilt, so dass die Abdeckung aller Regionen erfolgte. Die große Resonanz der Veranstaltungen war nahezu vorprogrammiert.

Mit erinnerungswürdigen Gedenkveranstaltungen haben sich folgende Vereine und Orts- bzw. Kreisgruppen der LmDR in diesem Projekt zum Andenken an die Opfer der Deportation beteiligt: Mettmann, Detmold, Gelsenkirchen, Bergischer Kreis, Bochum, Dortmund, Essen, Bielefeld, Heinsberg, Witten, Duisburg, Höxter, Kleve, Neuss, Düsseldorf, Schieder, Oerlinghausen, Extertal sowie das Museum der russlanddeutschen Kulturgeschichte in Detmold.